Überwintern in Spanien

Trompetenrentner überwintert in Spanien

Es ist soweit:

Nachdem auch Judith, meine Frau, das Rentenalter ereilt hat, haben sich viele bislang durch die Arbeitswelt versperrte Möglichkeiten ergeben. Wir haben eine weitere Stufe der Bewegungsfreiheit erlangt, nachdem schon vor einigen Jahren die erste Stufe durch das Ende der Schulpflicht und den darauf folgenden Auszug unserer Töchter erreicht worden ist:

das Nicht-mehr-Angewiesensein auf Urlaube während der Schulferien.

Deshalb haben wir im Sommer 2023 beschlossen, die tristen Wintermonate Januar und Februar und den halben März in einer Gegend zu verbringen, die mehr Wärme und mehr Sonnenstunden verspricht. Nach umfassender Informationsbeschaffung haben wir uns für Casa Alisha, ein kleines, wundeschönes Haus in Denia (Spanien) entschieden. Aber groß genug, um auch unsere Töchter und deren Familien an dem Abenteuer teihaben zu lassen.

Um diese neue Erfahrung nicht einfach so dahinschleichen zu lassen, habe ich beschlossen, eine Chronik der Erlebnisse zu erstellen, neumodisch heißt das : einen Blog.

Deshalb sitze ich nun an meinem Schreibgerät, dessen Nutzung mir dank nie erlernter Maschinenschreibertüchtigung nach wie vor schwer fällt und versuche, die Anfangstage unserer Reise zu rekapitulieren.

Wir hatten zwei Tage für unsere 1.700 km lange Anreise eingeplant und da es keinerlei besondere Vorkommnisse während der Anreise nach Denia gab, lohnt es sich nicht, darüber groß zu berichten.

Ein Tip für Interessierte sei mir jedoch gestattet: Esst auf gar keinen Fall im Ibis Hotel Nimes zu Abend. Aus Faulheit haben wir exakt dies getan und wurden dafür mit einem abslolut unterirdischen Mahl bestraft. Ansonsten ist das Hotel für einen Zwischenstop völlig okay. Es liegt nahe der Autobahn, ist sauber und hat nettes Personal. Und einen eingezäunten Parkplatz, nicht unwichtig in dieser Gegend.

Gestartet sind wir am 29.12. 2023 und nach einer zweitägigen Reise durften wir unser Quartier in Empfang nehmen. Urs, der Besitzer des Anwesens, erklärte uns die wichtigsten Dinge und wir konnten gleich unser vollgepacktes Auto leerräumen.

Danach ging es zum ersten Großeinkauf in einen nah gelegenen Supermarkt. Unspektakulär, aber sehr wichtig, nimmt doch die Nahrungssuche und deren Aufnahme einen wichtigen Platz im Leben ein.

Die erste Nacht im neuen Quartier brachte uns schon mal eine nicht unwesentliche Erkenntnis: auch wenn die Teperaturen am Tage sehr angenehm sind, können die Nächte in Spanien ziemlich kalt werden. Umso wichtiger zeigte sich nun unser im Vorfeld unserer Buchung ziemlich "unverfroren" geäußertes Interesse an einer soliden Heizung im Haus. Diese sollte auch gleich und intensiv genutzt werden. Betrieben wird die Heizung mit Gas aus 6 Flaschen und ich hoffe schon jetzt, dass ich nicht in der ersten Woche vom Austausch dieser Gasflaschen berichten muss.

 

 

 2. Januar 2024

 

Inzwischen ist die Zaiser Familie komplett. Am 31.12.2023 habe ich Nora und Hannes vom Flughafen Alicante abgeholt und wir haben zusammen Silvester gefeiert, natürlich mit der für Spanien obligatorischen "12 Trauben essen" Zeremonie. Wir haben hier einen tollen Außengrill und dank Hannes Grillkünsten haben wir die besten Entrecotes gegrillt bekommen. Super! Es war einer der ruhigsten Silvesterabende meines Lebens, hier wird fast nicht geböllert und hier oben erst recht nicht.

Den Neujahrstag haben wir ganz gechillt verbracht. Wir waren in der Stadt bei bestem Wetter und am Abend habe ich dann Helen, Baptiste und Rio am Bahnhof in Valencia abgeholt. Die drei waren ziemlich fertig nach einer 12-stündigen Bahnfahrt, nicht weiter verwunderlich. Die erste Nacht in der Casa Alisha hat Rio dann für sich beansprucht und die jungen Eltern waren am nächsten Morgen ziemlich durch den Wind, einfach hundemüde. Nach einem ausgedehnten späten Frühstück haben wir den Dienstag bei warmen Temperaturen ganz individuell verbracht. Hannes hat 6 loups de mer gekauft und diese am Abend wunderbar zubereitet. Helen und family waren sehr lange in Denia unterwegs. Ich habe mir einen Motorroller gemietet und werde in den nächsten Tagen die Umgebung damit erkunden. Darauf freue ich mich sehr.

Das Ankommen hier in der Fremde ist gar nicht so schwer, bisher vermisse ich nichts. Es gibt hier viel Neues zu sehen und zu entdecken, das beschäftigt mich auf angenehme Art.